Hallo Kerzenlicht,

sowas ähnliches habe ich mal erlebt:
Ich fuhr nachts auf einer Allee, die Tag und Nacht immer ganz gut befahren ist.
Vor mir und hinter mir waren ein paar Autos, ich sah die Scheinwerfer und Rücklichter der anderen Wagen. Und plötzlich waren sie nicht mehr da, es war auf einmal dunkel und still. Die Straße war plötzlich völlig leer, weder in meiner Richtung noch in der Gegenrichtung war ein Auto.
Ich fuhr auf der linken Spur und sah auf einmal auf der rechten Spur weiter vor mir einen schwarzen hohen Wagen.
Zuerst dachte ich, es sei ein SUV, aber als ich näher kam, sah ich, dass es ein ganz alter Wagen war. Er war schwarz. Als ich daran langsam auf der linken Spur vorbeifuhr, konnte ich nicht in die Fenster sehen, als ob sie verdunkelt waren. Ich sah nur leichte Umrisse von einem Fahrer, der stur geradeaus sah und meinen (roten) wagen gar nicht beachtete.
Ich fuhr sehr langsam daran vorbei, weil er auch sehr langsam fuhr, ich glaube, keine 40 km/h. Und als ich mit diesem Wagen auf einer Höhe war, fiel mir eine andere Atmosphäre auf, irgendwie hatte ich ein seltsames Gefühl, dass ich nicht näher beschreiben kann. Es war, als ob sich irgendwas in mir total gefreut hätte, also da war so eine Aufregung, wie eine Freude. Und es waren keine Bäume an der Allee, sondern irgendwie war es so, als ob diese Straße durch einen Wald führen würde. Und die Straßenlaternen waren nicht mehr da, es war stockdunkel auf der Allee, die sonst immer gut ausgeleuchtet ist.
Ich bin dann ein Stück vor dem Wagen hergefahren, war wie gesagt total aufgeregt und musste immerzu in den Rückspiegel sehen und diesen Wagen beobachten. Das Kennzeichen konnte ich nicht erkennen, ich glaube, es war schwarz mit weißen Buchstaben und unbeleuchtet, so dass ich es also kaum richtig sehen konnte. Ich fuhr eine Weile vor diesem Wagen her, auch mit höchstens 40 km/h, es war schon komisch. Wir waren die einzigen auf der Strasse. Und ich überlegte, ob ich auf die rechte Spur fahren und noch langsamer als er werden sollte, damit er mich überholt und ich ihn an mir vorbeifahren sehe.
Aber auf einmal war er weg. Einfach verschwunden, nachdem ich mal nach vorne gesehen habe. Aber diese Allee hat auf dieser Höhe keine Seitenstrasse, also hätte er nirgendwo abbiegen können.
Und kurze Zeit später sah ich das blaue Schild von der Tankstelle und auf der Allee war wieder normaler Verkehr.
Ich war immer noch aufgeregt, irgendwie fühlte ich mich so kribbelig.
Mir kam der Gedanke, dass vielleicht in unserer Stadt oder in der Nachbarstadt ein Oldtimer-Treffen sein könnte, aber noch während ich den Gedanken dachte, wusste, bzw. fühlte ich, dass es kein Wagen von einem Oldtimer-Treffen treffen war.
Habe trotzdem am nächsten Tag sämtliche Veranstaltungskalender durchgeackert, ob irgendwo ein Oldtimer-Treffen war, aber es war keins. Und wenn eins gewesen wäre, hätte man ja ständig und überall Oldtimer gesehen.

Der Wagen sah in etwa so aus:
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Liebe Nicole,
ja, die Atmosphäre ändert sich in diesen Momenten, es ist ein seltsames Gefühl. Ich fühlte mich noch da aber irgendwie alleine im Raum und ohne Zeitgefühl.
Ich konnte sprechen und denken, dies hatte aber keinen Einfluß mehr auf meine momentane Umgebung.
Es könnte sein, dass an Orten, die schon lange Zeit bestehen, sich Energien sammeln. So etwa in alten Häusern (und Mühlen), aber auch in alten Alleen, in denen die Bäume teils schon viele hundert Jahre wachsen und sich nicht von der Stelle rühren.

Liebes Kerzenlicht,

ja, genau, man denkt wie immer! Ich hatte nicht den Eindruck, dass bei mir irgend etwas anders sei als sonst. Nur um mich herum war alles anders. Bei dir war ja dazu noch interessant, dass plötzlich alles schwarz/weiß war, wie du schriebst.
Das stimmt mich jetzt etwas nachdenklich, weil ich mich frage, warum. Ob dir der Unterschied zwischen heute und damals dadurch genauer und deutlicher gezeigt werden sollte? Und du hast dabei das Gefühl der Angst verspürt, da überlege ich, was dir das sagen sollte. Genauso wie ich bei mir überlege, warum ich mich so gefreut habe. Ich war ja richtig aufgeregt und ganz kribbelig.

Dass sich Energien sammeln, sehe ich auch so. Ich empfinde sie mitunter auch sehr stark.
Und manchmal habe ich zu diesen gespürten Energien auch Bilder vor Augen, aber so stark wie auf der Autofahrt hatte ich es bisher selten.

Die Allee ist noch gar nicht so sehr alt, sie wurde Anfang des letzten Jahrhunderts erst bepflanzt, wobei da bestimmt früher auch schon eine Straße oder Weg war. Es ist die einzige Straße, die auf direktem Weg iaus meiner Stadt in den Nachbarort führt.
Hatte dazu weiter keine Info´s gefunden, nur eben, wann die Bäume gepflanzt wurden. Auf historischen Bildern von 1908 zum Beispiel sind die Bäume noch kleine Stengel....
Und das Auto dürfte so Baujahr Ende der 1930-er sein.


Ich habe mal zu "Müller" und "Mühle" gegoogelt, du warst ja dort im Museum und weißt darüber sicher mehr. Aber was ich auf Wikipedia gefunden habe, finde ich ganz interessant:

"Sozialgeschichte des Müllerberufs

Müller bei der Arbeit, aus dem Ständebuch von Jost Amman, 1568
Im Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit galt das Müllergewerbe als anrüchig und „ehrlos“. In der Frühen Neuzeit wurde es vielerorts zu den „unehrlichen“ Berufen gezählt. Im konkreten Fall gelang es den Müllern aber in der Regel, durch die Obrigkeit rehabilitiert zu werden. In anderen Fällen wurden ihnen Betrügereien nachgesagt. Dies wird sehr schön dokumentiert in dem 1721 erschienenen Betrugs-Lexicon von Georg Paul Hönn, der detailliert an insgesamt 30 verschiedenen Fällen beschreibt, auf welche Art und Weise die einzelnen Betrügereien von Müllern angeblich durchgeführt werden. Einige Beispiele:

-Wenn sie an verborgenen und bedeckten Orthen heimliche Neben-Beutel führen, wodurch das Meel auf die Seiten, in ihre Diebs-Löcher fället.
-Wenn sie unvermercket zweyerley Gemäß führen, ein grosses zum Einnehmen und ein kleines zum Ausgeben.
-Wenn sie bey der Unruhe derer Mühl-Beutel inwendig in den Meel-Kasten doppelte Bretter oder Böden machen, worinnen sich das Mehl verbergen kan.
-Wenn sie ihre Hünner, Tauben, und Schweine, so in die Mühl kommen, in fremden Getreid Herr seyn lassen.

Diese Betrugsvorwürfe dürften aber weitgehend üble Nachrede gewesen sein: In der Realität waren Müller nicht betrügerischer als andere Handwerker. In den städtischen Ständegesellschaften des Mittelalters galten Kinder aus Müllerfamilien meist als nicht zunftwürdig. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts erklärten aber Reichsgesetze der Jahre 1548 und 1577 Müller ausdrücklich als ehrbar und ihre Kinder als zunftwürdig.
Nach der Antriebsart wurden früher „Wassermühlen“ von „Windmühlen“ unterschieden. Windmüller gab es in Mitteldeutschland seit dem 17. Jahrhundert."

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCller_(Berufsbezeichnung)


Ich bin mir nicht sicher, ob du und ich bei unserem jeweiligen Erlebnis einfach so in eine andereZeit "gerutscht" sind. Ich überlege eher, ob es nicht was mit uns zu tun hat.
Ein kurzer "Blick" in eins unserer früheren Leben vielleicht?
Dass du dieses Angstgefühl verspürt hast und da schnell wieder raus wolltest, hat vielleicht irgendwas damit zu tun, was für einen Ruf ein Müller damals hatte. Vielleicht war dein Gefühl der Angst ja auch ein "altes" Gefühl von dir, jedenfalls fühltst du dich ja nicht wohl bei deinem"Ausflug". Oder hast diese Atmosphäre ganz besonders stark aufgenommen, so dass dieses Angstgefühl bei dir hochkam.

Und ebenso bei mir, dass ich mich so gefreut habe und gerne näher an dem Wagen gewesen wäre.
Wer weiß....

Aber ich bin mir sicher, dass es keine Zufälle gibt und daher glaube ich auch, dass wir nicht zufällig in diese Situation geraten sind.
Wie denkst du denn darüber, liebes Kerzenlicht?

Liebe Nicole,
ich glaube, wenn man sich so weit geöffnet hat, dass man einen Zugang zu - vielleicht nenne ich es anderen Dimensionen - hat, kann unser Geist oder / und unsere Seele sich zeitweise mit diesen Dingen, die wir rational nicht verstehen können, verknüpfen. Und ich glaube wie Du, dass es dann direkt mit uns etwas zu tun hat bzw. mit den Dingen, mit denen wir uns gerade beschäftigen. Oder dass die andere Welt uns etwas über sie selbst mitteilen möchte.
Und ich glaube sicher, dass es nur passiert, wenn die andere Welt es auch will.
Bei mir passiert so etwas nicht, weil ich es gerne möchte im Moment, sondern ganz plötzlich ohne Vorwarnung. Dann verändert sich etwas und ich bin drinnen.
Angst hatte ich nur, weil ich dachte, ich komme aus dieser "Zwischenwelt" nicht mehr heraus, ich stand ja da quasi alleine für mich, da niemand mich wahrnehmen konnte, mitten im Raum, vor mir eine Szene, zu der ich nicht gehörte. Der Müller trieb seine Familie an (es waren Kinder dabei), schnell zu arbeiten, da der Auftrag fertig werden sollte o.ä.. Das Mehl staubte im Raum, die Maschine arbeitete, es war eine stressige Arbeitsatmosphäre, würde man heute sagen, kein einfaches Leben. Ob der Müller gerade etwas Unrechtes tat, kann ich nicht sagen.
Und ob vielleicht Szenen von meinen Ururvorfahren bei mir auftauchten, die vielleicht einmal als Müller arbeiteten, kann natürlich auch sein.
Ich finde es nicht schlimm, wenn wir nicht alles erklären können, ich bin dankbar für diese interessanten Sachen, die ich bislang erleben durfte.
Es waren auch nicht viele, aber ganz Besondere für mich.
Ich schau noch mal nach alten Bildern von dieser Mühle, vielleicht finde ich Szenen, die dazu passen.
Ob es Zufälle gibt? Ich glaube, dass alles so kommt, wie es kommen soll. Ich habe einen kleinen Hund, durch ihn habe ich gelernt, auf mein Gefühl zu achten,
wenn ich mit ihm laufe und auch, wenn ich alleine unterwegs bin. Tiere haben ja ein wunderbares Gespür dafür, was hinter einer Ecke lauert bzw. vielleicht sogar, was in naher Zukunft passieren wird.
Und durch Energien finden wir. Wie Magnete. Ist es dann ein Zufall, wenn ein Magnet etwas anzieht?
Sind die Energien in den anderen Dimensionen anders als bei uns? Erfahren nur Menschen solche Dinge, die für diese Energien offen sind?

Hallo liebes Kerzenlicht,

ja, ich glaube auch, dass wir einen Zugang zu anderen Dimensionen haben. Für mich ist das dann ein Zugang zu einer anderen Zeit.
Manchmal mit Bildern, oder besser gesagt, Szenen und manchmal nur mit starken Empfindungen.
Ich habe in Frankreich mal ein Schloss besucht, in dem ich geradezu Panik bekommen habe. Dabei war es eigentlich schön. Aber ich wollte nur noch raus und bin an sämtlichen anderen Touristen geradezu vorbeigestürmt. Später habe ich jemanden davon erzählt und der meinte, er würde einige kennen, denen es genau so ging. Also muss in diesem Schloss "etwas" sein, was jemanden, der offen dafür ist, schlechte Empfindungen bereitet. Ich habe dann auch gegoogelt und Beiträge gefunden, in denen berichtet wird, dass man dort Geistwesen sah. Also ich habe dort nichts gesehen, ich hatte nur diese starken Empfindungen.

Zitat von Kerzenlicht im Beitrag #19

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Angst hatte ich nur, weil ich dachte, ich komme aus dieser "Zwischenwelt" nicht mehr heraus, ich stand ja da quasi alleine für mich, da niemand mich wahrnehmen konnte, mitten im Raum, vor mir eine Szene, zu der ich nicht gehörte.

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Zitat von Kerzenlicht im Beitrag #19

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Und ob vielleicht Szenen von meinen Ururvorfahren bei mir auftauchten, die vielleicht einmal als Müller arbeiteten, kann natürlich auch sein.

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Liebe Nicole,
der Großonkel meiner Mutter hat mal einen Stammbaum aufgeschrieben. Da habe ich jetzt tatsächlich die Familie "Müller" gefunden (aber wer hat nicht irgendwo eine Familie Müller versteckt? ,-)). Bis zum Jahr 1780 waren es Handwerker, davor weiß ich es nicht mehr.
Wenn ich in den Spiegel schaue, schauen mir meine Mutter und mein Vater entgegen. Ich sehe sie beide in mir; das Äußere eher vom Vater (da hätte ich lieber die schlanke Gestalt meiner Mutter geerbt...), der Blick und die Gesichtszüge von meiner Mutter.
Und es hat mich immer in die Berge gezogen, obwohl niemand von dort kommt; meine Großeltern haben aber oft Urlaub dort gemacht, die Liebe gen Süden habe ich wohl mitbekommen. Genauso wie die Liebe zu Bauern, umgepflügter Erde und Korn auf den Feldern, da gab es Bauern in der Familie.
Es kann sein, dass die Gene von jeder Generation etwas speichern. Oder die Energie um uns herum.
So ist es auch von den Anlagen her, aber auch der Sprache, den Gebärden, den Verhaltensweisen. Alles scheint vorgegeben.
Und dennoch sind wir eigene Menschen und müssen uns in unserer Einmaligkeit durchsetzen gegen die Vergangenheit, manche Menschen in der Gegenwart,
oder hindurchschwimmen durch den steten Wandel - so findet jeder seinen Weg durch die Zeit.
Um beim Thema zu bleiben ,-)
Ich habe einige Jahre im Altenheim gearbeitet. Dort gab es immer wieder Menschen, die noch klar im Kopfe waren, und mir anvertrauten, dass ab und an Verwandte von ihnen, die schon gestorben sind, in einer Ecke des Zimmers stehen oder auch gehen, so, als warten sie auf die entsprechende Person.
Andere Bewohner, die schwer an Demenz erkrankt waren und sich verbal nicht mehr äußern konnten, haben plötzlich in eine bestimmte Richtung geschaut und die Arme dort hin ausgestreckt, so, als sähen sie dort etwas, was sie haben bzw. wo sie hinwollten. Das war faszinierend aber auch ein wenig unheimlich, weil ich selber ja nichts davon sehen konnte.
Jaaaaa, Hunde sind toll! ,-)

Hallo liebes Kerzenlicht,

gestern konnte ich dir leider nicht antworten, weil ich im Moment so viel zu tun habe.
Sorry, weil ich dich warten ließ!
Aber ich habe mir schon gedacht, dass ich dir viel schreiben möchte und dazu brauchte ich Zeit, die ich nicht hatte. Ich hatte zwar deinen Beitrag schon gelesen und wollte dir antworten, wenn ich mit dem, was ich mache, fertig bin, aber ich war erst morgens gegen 4 Uhr fertig und bin dann nur noch kurz mit dem Hund raus und ins Bett gefallen...
Ich bin gerade dabei, mich selbstständig zu machen und habe Texte für meine Homepage überlegt und schon mal so ins Grobe geschrieben. Uff, habe noch eine Menge zu tun damit.

Aber nun zu unserem Thema:

Ja, stimmt, Hunde sind einfach toll!
Wie heißt es so passend: "Ein Leben ohne Hunde ist möglich, lohnt sich aber nicht!"

Bis 1780 kannst du deine Familie zurückverfolgen, das ist ja interessant!
Bei mir ist es so, dass ich von der Familie väterlicherseits mehr weiß als von der meiner Mutter. Der Opa meines Vaters hat ihm früher, als mein Vater jung war, viel von den Vorfahren erzählt und mein Vater bereut es heute, dass er damals so jung war, anderes im Kopf hatte und seinem Opa kaum zugehört hatte. Aber das, was er noch weiß und was er mit erzählt hat, finde ich schon spannend genug. Ist alles drin, auch quer durch sämtliche Berufe.
Was mich aber noch mehr interessiert, ist ein Sozio-Genogramm. Am liebsten komplett! Also auch, wie sie so waren, was für Hobbies und Interessen sie so hatten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Genogramm

Ich habe das in meiner Ausbildung zur Heilpraktiker für Psychotherapie/Psychologische Beraterin gemacht und fand es schon sehr spannend.
Aber leider weiß ich nicht alles von der Familie meiner Mutter, von ihrer Mutter weiß ich etwas, ich kannte sie ja auch noch, aber von ihrem Vater zum Beispiel und seiner Familie weiß ich gar nichts. Also bin ich nicht so weit gekommen. Und meine Zeichenblock-Blätter reichten nicht, ich glaube, man sollte sich dazu eine Tapetenrolle besorgen, lol! Und ein halbes Jahr Urlaub nehmen...

Und weißt du was, dass es dich schon immer in die Berge gezogen hat, und du das bäuerliche liebst, die umgepflügten Felder und so - bei mir ist es so, dass ich mich von Frankreich total angezogen fühle, wenn ich dort bin, habe ich das Gefühl, dass ich zuhause bin und mir kommt alles bekannt vor - aber was ich sagen möchte ist:
hast du schon mal darüber nachgedacht, dass es auch Erinnerungen aus unserer tiefen Seele an ein früheres Leben sein könnte?

Ich habe, wie mein Vater sagt, Vorfahren aus Frankreich. Sie kamen zur Hugenottenzeit nach Deutschland, und einer meiner Vorfahren heiratete die Tochter. Sie lebten wohl lange in D.

Ich hatte in Paris mal einen Freund, bei dem sich leider im Laufe der Zeit herausstellte, dass er sehr depressiv ist. Und dazu noch übermäßig mißtrauisch. Er hat mir eines Tages mit böse zusammengekniffenen Augen vorgeworfen, ich würde ein falsches Spiel mit ihm treiben, ich täte nur so, als käme ich aus Deutschland angereist, um mich mit ihm zu treffen (Er hatte selber nie Zeit, zu mir zu kommen). In Wirklichkeit sei ich Französin (Ich täte nur so, als könne ich kaum Französisch) und würde mit meinem Mann und evtl. Kindern in Paris leben. Und ihn würde ich nur benutzen, um mir ein paar schöne Tage zu machen, ohne Familie. Als ich ihm lang und breit im gebrochenen Französisch und mit Händen und Füßen erklärt habe, dass dem nicht so ist, triumphierte er, er hätte aber im Telefonbuch von Paris nachgesehen und meinen Nachnamen gäbe es da mindestens anderhalb Seiten.
Das hat mich stutzig gemacht.

Später erzählte ich es meinem Vater und er meinte trocken, dass das schon sein könne. Diese Hugenotten-Geschichte war vor mehreren Jahrhunderten, (ich hab mir die Jahreszahl, als sie geheiratet haben, auf einen Zettel geschrieben, aber frag mich nicht, wo der jetzt gerade ist....) die französische Tochter hat einen Vorfahren geheiratet, also wird sie seinen Nachnamen angenommen haben, wie das üblich war. Sie hatten Kinder (ich weiß leider nicht, wie viele). Die wiederum heirateten ebenfalls irgendwann, und die Söhne trugen den Nachnamen weiter. Vielleicht hat die Französin immer von Frankreich, ihrer eigentlichen Heimat, geschwärmt, wollte vielleicht immer zurück, wer weiß, und einige ihrer Kinder oder Enkel sind dann nach Frankreich gezogen.
Das ist ja dann wieder eine ganz andere Familiengeschichte und ich kenne niemanden von ihnen. Das ist ja das spannende daran, dass man, je mehr man die Vergangenheit der Familie tiefer geht, desto mehr Verwandte liest man, die man gar nicht kennt.
Ich sah mich im Geiste schon sämtliche Leute mit meinem Nachnamen anrufen und fragen, ob wir verwandt seien, lol!

Aber ich frage mich, ob ich von dieser mir unbekannten Französin in meiner Familie die Stimmung einfach "geerbt" habe, Frankreich zu lieben, und ich mich daher so pudelwohl und zuhause in Frankreich fühle,
oder ob es vielleicht ein Eindruck aus einem meiner früheren Leben sein könnte, also dass ich selber mal ein Leben dort verbracht habe.

Hat denn Sympathie und Antipathie zu einem Land oder einem Berufsleben (wie bei dir die Liebe zu dem bäuerlichen Leben oder zu den Bergen) immer nur was mit familiären Vorfahren zu tun, deren Anteile wir mitgekriegt haben, oder ist es vielleicht unsere ureigene tiefe seelische Erinnerung an ein gutes Leben (heute dann Sympathie dazu) oder an ein schlechtes und schweres Leben (Antipathie)?
Ich finde dieses Thema sehr spannend.

Was du im Altenheim erlebt hast, kenne ich auch, wie witzig. Wir haben ja echt Gemeinsamkeiten! Ich habe jahrelang in der Krankenpflege gearbeitet und habe mal für ca. 2 Jahre einen Abstecher in ein Seniorenheim gemacht. Dort habe ich auch erlebt, dass die alten Menschen (meistens kurz vor ihrem Tod) ihre Eltern oder Ehepartner, die ja schon viel früher verstorben waren, gesehen haben.
Es heißt ja, dass man, wenn man verstirbt, von seinen Angehörigen im Empfang genommen wird...

Ich finde es spannend, weil es nicht so richtig greifbar ist und man es nicht wirklich richtig erklären und beweisen kann. Genau wie das Thema, ob wir früher schon gelebt haben...
Aber irgendwie bin ich mir sicher, das dem so ist.

Liebe Grüße, bis später!

Liebe Nicole!
Es macht nichts, wenn eine Antwort erst später kommt, Zeit ist doch relativ... ,-)
Und Geduld ist eine meiner Stärken (Ist es nicht schön, wenn man auch seine Stärken kennt und benennen kann?).
Ich habe gerade Tapetenrollen bestellt, brauche mal wieder einen Tapetenwechsel. Vielleicht bleibt etwas übrig...
Ja, ich hätte meine Verwandten auch gerne noch Vieles gefragt, doch leider leben die meisten von ihnen nicht mehr.
Als meine Mutter starb, war ich sie kurz zuvor noch besuchen. Dann fuhr ich mit der Bahn fort, und als der Zug in einen Tunnel einfuhr und es dunkel wurde,
spürte ich: "Jetzt ist etwas Schlimmes passiert!" - es war, als würde eine Verbindung abbrechen, ein Faden reißen.
Ein paar Tage später habe ich dann erfahren, dass ungefähr zu dieser Zeit meine Mutter gestorben ist.
Meinen eigenen Kindern gebe ich es mit auf den Weg, alle Fragen zu stellen, die aufkommen, auch an ihre Großeltern väterlicherseits,
so lange diese noch auf Erden weilen.
Doch ich merke auch, dass dies Verständnis dafür, das "Erfahren und Fragen-Wollen", erst in einem reiferen Alter aufbricht.
Alles hat eben seine Zeit. Und an einer Blume kann man auch nicht ziehen, sie wächst genau so und in dem Tempo,
wie es für sie richtig ist.

Hallo liebes Kerzenlicht,

Zitat von Kerzenlicht im Beitrag #23

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Liebe Nicole!
Es macht nichts, wenn eine Antwort erst später kommt, Zeit ist doch relativ... ,-)

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Liebe Nicole,
es kann für einen selber sehr heilsam sein und viele neue Erkenntnisse bringen, wenn man aufschreibt, was man über seine Familie weiß.
Und wenn Du gerne schreibst, würde ich einfach einmal für Dich mit einer Familienbiograhie anfangen. Dann siehst Du nach kurzer Zeit schon,
ob es wirklich der richtige Weg für Dich ist,
Ordnung zu schaffen in Deine Gefühle und Gedanken und Begebenheiten für Deine Nichten und den Neffen zu sichern, die sonst irgendwann verloren sind.
Oder ob es nicht das Richtige für Dich ist.
Wenn Du jetzt einen Kontakt zu Deiner Mutter hast, dann spreche mit ihr über ihre Vergangenheit. Sie wird Dir den Weg zeigen, mit ihr zu kommunizieren,
und oft wissen an Demenz Erkrankte noch Vieles von ganz früher; es sind wertvolle Geschichten. Fotoalben können helfen, diese Erinnerungen wachzurufen,
nur sollte man langsam vorgehen und Deiner Mutter das Tempo überlassen, damit es nicht zu viel für sie wird oder Traumata aus der Vergangenheit auftauchen, die nicht verarbeitet sind. Und - diese Gespräche können Dich und Deine Mutter wieder näher bringen. Eine Chance für euch beide.
Und auch sozusagen eine gemeinsame Zeitreise.

Liebes Kerzenlicht,
das hatte ich letztes Jahr mal gemacht, sie fand es richtig schön und fragte sogar, ob wir nochmal zusammen in alten Fotoalbem blättern können.
Aber kurz darauf stürzte sie und dann ging es gesundheitlich nur noch bergab. Dann kam noch eine Lungenentzündung dazu, dann stürzte sie noch mal... und dies und das. Sie kam von einem Krankenhaus ins andere, war kurz mal zuhause und dann wieder im Krankenhaus.
Weihnachten 2018 war sie zuhause und wusste schon nicht mehr, was genau Weihnachten ist.
Es waren noch einige Verwandte da, aber ihr kam das schon alles komisch vor und konnte damit nichts anfangen. Sie überspielte noch eine Menge, was tja ypisch für Demenz ist, lachte, wenn alle lachten, antwortete mit irgendwelchen Sprüchen, die mehr oder weniger zufällig zum Thema passten, aber zwischendurch hielt sie inne und sagte leise zu mir:
"Mir kommt das alles so komisch vor. Alles ist anders!"
Inzwischen lebt sie auf einer Pflegestation und weiß nichts mehr.
Sie weiß noch nicht mal, wo sie ist, denkt, sie sei im Hotel.
Als ich letztes Mal da war, hat sie mich noch erkannt und rief freudig und auch überrascht: "Nicole!"
Aber ich weiß, dass das auch irgendwann weg ist.

An unserem Abend über den Fotoalben, im Herbst vor Weihnachten, kamen wir uns auch näher, sie erzählte und es tat ihr gut, dass ich die Ruhe und Zeit hatte, ihr zuzuhören.
Da war sie auch schon dement, aber noch nicht so stark.
Dann ging es doch sehr schnell.

Was ich für meine Nichten und meinen Neffen aufschreiben möchte, sind eher Eckaten von unseren Vorfahren väterlicherseits, die ich selber gar nicht mehr kenne.
Mein Vater erzählte mir in den letzten Jahren einiges von ihnen. Und soweit ich weiß, nur mir, weil meine Geschwister gar nicht dabei waren.
Meine Eltern haben sich, als ich 18 war, scheiden lassen und ich bin die einzige, die mit beiden Kontakt hat.
Daher denke ich manchmal, ich sollte alles, was ich über unsere Vorfahren väterlicherseits weiß, meinen Nichten und meinem Neffen aufschreiben, damit sie es später lesen können, wenn sie sich dafür interessieren.
Vielleicht kommen sie auch irgendwann an einen Punkt und stellen sich diese Fragen, die wir uns ja auch stellen.

Und weil es eher sachliche Dinge sind, wer was gemacht hat, etc. weiß ich, dass es mich nicht belastet, im Gegenteil glaube ich, dass es mir Spaß machen würde.
Mein Vater kann lustig erzählen und diesen Witz und Esprit würde ich in den Bericht einbauen.

Mal sehen, im Moment habe ich gar nicht die Zeit dazu, aber ich habe ja auch noch Zeit damit. Ich bin ja erst (!) 51 und muss ja nicht jetzt schon mit solche Sätzen wie:
"Wenn ich mal nicht mehr bin..." anfangen, lol!

Liebe Nicole,
niemand von uns weiß, wie lange er hier sein wird, leben wird. Auch, wenn wir anderes sehen können, bei uns selber funktioniert dies schlechter.
Drum´ fang an zu schreiben, nimm´ Dir die Zeit, wenn es etwas ist, was Dir wichtig ist.
Fülle Deine Zeit mit Dir wichtigen Dingen.
Schreibe und frage Deinen Vater, wie Dinge gewesen sind, und schreibe so lustig und mit seinem Esprit, damit alles authentisch
rüber kommt.
Dies kann nicht nur für Deine Nichten und den Neffen wichtig sein, sondern besonders auch für Dich.
Die Zeit, die Du Dir nimmst für Deine Eltern, ist nicht endlos. Frage sie, solange es geht.
Meine Eltern sind früh gestorben und ich kann nichts mehr fragen. Dies fehlt mir.
Und wenn es irgendwann einmal bei Dir zu spät sein sollte, könntest Du Dir Vorwürfe machen, es vor Dir hin- und hergeschoben
zu haben.
Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du das Buch bzw. die Geschichte Deiner Vorfahren für Dich in Angriff nehmen kannst.
Du kannst gut und flüssig schreiben.
Es wird Dir bestimmt Freude bereiten, wie Du selber sagst - aber es kann zwischendrin auch schwer werden, Unruhe hervorrufen, weil Sachen kommen werden, die Du doch irgendwo gespeichert hast mit all ihren Gefühlen.
Doch das macht nichts. Denn es läßt Deine Seele weiter wachsen.
Gehe in der Zeit rückwärts spazieren und genieße diese Wanderung in vollen Zügen mit all ihren Emotionen!
Wenn Du das möchtest, dann mache es bald.
Dies "rät" Dir Dein Kerzenlicht
Aber - was Du auch tun wirst - es wird Deine richtige Entscheidung sein. Nur Du weißt, was das Beste für Dich ist.

Hallo liebes Kerzenlicht,

danke dir für deine lieben Worte. Sie bauen mich auf und zeigen mir, dass es doch nicht unwichtig ist!
Ja, du hast recht, ich sollte es tun!

Liebe Grüße!

Hi, mensch, ich war noch nie in einer anderen Zeit. Das ihr sowas könnt finde ich Hammer. Aber ich hab da mal ´ne Frage, undzwar seid ihr da beide einfach so reingerutscht, also ihr ward auf einmal da drinn. Habt ihr schonmal versucht, so etwas bewusst zu machen?
@Nicole, hatte es vorhin Kerzenlicht schon geschrieben, aber nimm doch mal Kontakt mit Pat auf, ich glaube, ihr würdet euch gut verstehen, ich meine die Pat macht sowas nämlich, also ich meine sie macht es bewusst. Ich schreib das auch deshalb, weil Pat sich irgendwie hier zurückgezogen hat und kaum noch schreibt, aber ich weiß, dass sie da ist, logo. Also ich will mehr darüber lesen, Kerzenlicht sieht ja auch so einiges und du offenbar auch und da seit ihr hier doch genau richtig, ich meine, für mich ist es jedenfalls Hammerinteressant wenn ihr mich fragt.

Hi, das wurde ja jetzt sehr persönlich hier, okay, aber ist etwas off topic. Ich bin nicht dagegen wenn man mal von Hölzchen auf Stöckchen kommt, ich finde nur daß man dann wieder zum eigentlichen Thema zurückfinden sollte.
Es geht um Zeitreisen, aber es geht dabei offenbar meistens um Zeitreisen in die Vergangenheit.
Ich hatte sowas schon mehrmals einmal zum Beispiel ganz kurz, undzwar war ich mit meiner damaligen Freundin unterwegs wir waren am Rhein und waren in einem Ausflugslokal auf einem Hügel.
Wir hatten einen Tisch direkt am Geländer, also draußen mit freien Blick über die Gegend.Wir sahen grüne Ländereien, Wälder, Felder und ganz unten den Fluss. Und irgendwo waren auch ein paar Dächer und eine Kirchturmspitze zu erkennen. Bei uns auf der Terrasse waren Sonnenschirme und Tische und Stühle und es war ziemlich voll und Kinder rannten rum.
Ich sah über die Landschaft und die Sonne hat mich geblendet, daran erinnere ich mich noch genau. Meine Freundin wollte den Sonnenschirm in eine andere Position schieben und ein Kellner kam und nahm es ihr ab und schob ihn anders.
Okay, das ist der Momemt, wo du vorher von der Sonne geblendet wirst und es dann irgendwie dunkler wird und angenehmer.
Meine Freundin wollte in der Sonne sitzen,also für sie war es okay.
Aber genau in dem Moment,wo mich die Sonne nicht mehr geblendet hat, fing alles irgendwie an, anders auszusehen. Anstatt Stühle, also diese Gartenstühle mit Polstern, die da sonst standen, waren da Holzbänke und längere Tische. Und es war zwar genauso voll, aber die Leute sahen anders aus und hatten andere Sachen an. Und es rannten keine Kinder mehr rum. Irgendwie komisch.
Es war irgendwie so wie aus Filmen aus den 50-gern. Es war auf einmal stiller und ichhörte nur Besteck klappern und leises Reden. Ich sah über die Brüstung und die Bäume waren schmaler und kleiner irgendwie. Das war nur ein kleiner Moment, ein winzig kleiner. Dann war wieder alles beim alten.
Meine damalige Freundin hatte auch zwischendurch mal sowas, ich weiß nicht, ob man das Flashback nennt. Ich sagte es ihr und sie sagte nur trocken, daß ich mal kurz in den 50-gern war. Mir kam das alles auch so bekannt vor und ich glaube,dass ich vorher also in meinem früheren Leben schon mal da war und es irgendwie eine kleine Erinnerung war. Es war echt so, dass ich mit allen Sinnen mittendrin war, ich war so wie immer und wie es bei euch beiden ja auch war, aber die Umgebung hatte sie total verändert.