KRYONIK



Durch eine Meldung in n-TV ist mir folgendes Thema aufgefallen KRYONIK.

Was ist KRYONIK ( Erklärung aus Wikipedia) :

"Kryonik (auch Kryostase, von griechisch: kryos = kalt) ist die Konservierung von Organismen oder einzelnen Organen (normalerweise dem Gehirn) bei tiefen Temperaturen (unter −125 °C), um sie – wenn möglich – in der Zukunft wiederzubeleben."



Da tauchen natürlich einige Fragen auf , z.B. wie sieht es in diesem Zustand dann mit der Seele aus, oder wird die Seele auch eingefroren ?
Wie könnte man es sich vorstellen, wenn man nach 100 Jahren wird „in Betrieb“ genommen wird.

Das Thema bietet natürlich viele Fragen und Ansätze für Diskussionen, möchte da mal keine Einschränkung vornehmen, sondern den Gedanken freien Lauf lassen.

Grüße
Samson

Hallo,

ja wie furchtbar, stell Dir mal vor du hast deine Erinnerung noch und alle Freunde sind verstorben,
deine Umgebung hat sich total verändert. Da leb ich lieber jetzt und geh wenn die Zeit gekommen ist.

Kann mir das sowieso nicht vorstellen was will man da noch wiederbeleben wir können ja auch nur erahnen wie eine Mumie mal gelebt hat und SIe nicht wiederbeleben oder klonen.

Gruß
Tiffy

Re: KRYONIK - ein Weg ?

Beitrag#3von ehemaliger User » 24. Jan 2011, 09:09
Hallo Tiffy,

möchte zur weiteren Information noch auf folgenden Link hinweisen :
http://www.biostase.de/


Grüße
Samson

25. Jan 2011, 08:42
Hallo samson,

das mit der herabgesetzten Körpertemperatur ist mir bekannt, aber wir reden von -130 Grad und das ein paar Jahre oder länger. Ich meine hast du schon einmal eigefrorene Schnitzel vergessen und Sie nach einem Jahr betrachtet?

Wofür will man den Zerfall des Körpers stoppen medizinisch haben wirs ja voll drauf aber alles können wir auch nicht.
Meistens haben die Menschen die sich einfrieren lassen schon eine menge hinter sich was sich warscheinlich in der Zukunft als fehler erweisen könnte. Wer beschließt in hundert Jahren ob der Mensch weiter eingefroren bleibt?

ich persönlich finde es gut wenn man soetwas mit Organen macht, einfach mal alle Menschen zu organspendern erklären und dann findet sich das passende Stück irgendwo auf der Welt, aber komplette Menschen einfrieren und abwarten, wozu.

Fakt ist der Tod gehört nunmal zum Leben und unheilbare Krankheiten zur Menschheit.

Gruß
Tiffy

25. Jan 2011, 18:33
Hallo Tiffy,

Man weiß ja nicht wer sich alles einfrieren lässt, so ganze ohne Kosten wird das sicher
nicht von statten gehen.
Entweder es sind Personen, die an einer Krankheit versterben und sich damit in
einer Zukunft versprechen, einmal von dieser Krankheit geheilt zu werden,
oder die sich erhoffen ihr Leben irgendwann medizinisch verlängern lassen zu
können.
Die Medizinwissenschaft oder Forschung entdeckt und arbeitet daran, Möglichkeiten
der Lebensverlängerung zu finden.
Abwegig wird es sicher nicht sein.
Ob später mal das Auftauen und die Wiederbelebung möglich ist, das hängt dann
natürlich vom Stand der Wissenschaft ab.

Aber da wir hier ja soviel von SEELEN usw. gesprochen haben, hätten mich natürlich
auch Gedankengänge dazu interessiert.

Grüße
Samson

Re: KRYONIK - ein Weg ?

Beitrag#6von Scherzkeks » 25. Jan 2011, 20:13
Hmmmm,

das Herz steht still, das Hirn zeigt keine Regung mehr, der Mensch ist tod.
Wenn es eine Seele gibt, na dann husch ins Körbchen.

Ich sag mal unmöglich den Menschen wiederzubeleben und von daher ist die Seele dann auch weg.
Auch die Menschgebundene Energie ist komplett aus, also wieso zurückkommen.

Ist ja fast wie bei Frankenstein.

Die Menschen die eine Nahtoderfahrung hatten berichten doch alle Sie wollten nicht mehr zurück wurden aber geschickt oder so. Weshalb sollte der Eingefrorene zurück wollen, ich würde im Nirvana bleiben und den kalten Hintern da unten liegen lassen. Erst recht nach einigen Jahren.

Gruß
Tiffy

P.S. Also das löst Gedankengänge bei mir aus! :shock:
Stell dir mal vor man wird wiedergeboren und die holen dich zurück???
Oder du bist im Himmel hast endlich einen Termin bei Albert Einstein und betsch bist du weg, na da würd ich mir aber in den Ar... beissen.
Erinnert man sich an die Zeit dazwischen überhaupt??? Eigentlich ja nicht das Hirn war ja aus.
Vielleicht ist man ja auch wie ein Neugeborenes und wird praktisch als Baby in einem alten Körper geboren.

Ich muß dazu sagen für mich ist die Seele nur eine Art zu Denken, also eigentlich wenn das Hirn mal richtig aus war ist die Festplatte und somit die Seele unwiederbringlich gelöscht.

Patricia » 30. Jan 2011, 04:41
Meine spontanen Gedanken dazu:
Ich sehe das auch nur als eine der medizinischen Einfälle,
unabhängig von der Seele die körperlichen Funktionen einfach am „Leben“ zu erhalten.
Ich glaube, dass die Seele den Körper verläßt, wenn er gestorben ist,
doch was ist, wenn er nur „eingefroren“ ist?
Ich stelle es mir als eine horrende Qual vor, als Seele in einem Körper eingeschlossen zu sein, dessen Funktionen auf Eis gelegt wurden.

Denke, dass dieser Kreislauf Geborenwerden – wachsen – sich weiterentwicklen – sterben ein natürlicher (gottgegebener?) Kreislauf/Prozess ist, den man nicht krampfhaft versuchen sollte, auf einer Stufe anzuhalten.

von Eric » 1. Feb 2011, 01:52
Wenn einzelne Organe konserviert werden, um sie in einem Notfall einem Patienten als Organspende zu geben, dann fände ich diese Idee gar nicht so schlecht. Wird bei Blutkonserven doch auch so gemacht, soweit ich richtig informiert bin.
Aber den Körper im Gesamten einzufrieren und somit den Tod zu umgehen, kommt mir tatsächlich irgendwie„Zombihaft“ vor
Viele Grüße, Eric

on Tamara » 1. Feb 2011, 19:21

Weil das ist dann doch alles ohne Gefühle!
Gefühle machen uns doch unter anderem aus.
Eine Seele in einem eingefrorenen Körper, was fühlt sie denn dann?

Man hat doch schon vor vielen vielen Jahren herausgefunden, dass ein Mensch (Seele) ohne Gefühle nicht leben kann. Ich denk da grad an die Sache mit dem Hospitalismus!
Soweit ich weiss, ging es darum, dass ein Psychiater oder so herausfinden wollte, welche Sprache ein Mensch spricht, wenn er keine Sprache kennt und nie eine Sprache gehört hat. Zu diesem Zweck nahmen sie doch damals Waisenkinder, also Babies, und wiesen die Pflegerinnen an, nicht mit ihnen zu sprechen, zu singen etc. Sie durften sie auch nicht umarmen oder knuddeln. Sie wurden gerade mal mit dem Wichtigsten versorgt, essen, trinken, windeln... zackzack ohne Liebevolles.
Die Babies sollten in einem völlig abgeschotteten Raum ohne Sprache, ohne Berührungen aufwachsen und man wollte so testen, was von ihnen selber dann kommt.
Der Psychiater oder wer auch immer das war, meinte nämlich, dass die Grundsprache aller Menschen häbräisch sei und dass Babies, die nie eine Sprache hören, automatisch dann hybräisch sprechen würden.
Aber der Schuß ging nach hinten los, anstatt die armen Kinder, die also völlig ohne Töne, ohne (liebevolle An-)Sprache, ohne Berührungen, ohne alles aufwuchsen, dann anfingen, häbräisch zu sprechen, fingen sie an,
sich hin und her zu wiegen und zu lallen, summen etc.
Man stellte fest, dass ein Mensch also ohne all dies gar nicht richtig sich entwickeln kann, wachsen kann.
Und das nannte man dann „Hospitalismus“.
Schrecklich, die armen Kinder. Was wurden Menschen und sogar Kinder schon für Versuche mißbraucht!

Doch es ist ja nicht der Körper, der Berührungen, Ansprache, Zuwendung etc. braucht,
es ist die Seele, die es braucht!
Was macht eine Seele in einem eingefrorenen Körper dann? Ich glaub, es ist eins der schlimmsten Seelenleiden, die sie dann erfährt, oder?
Ich dank da auch grad an dieses eine Buch, an dessen Titel ich mich grad nicht erinne, jedenfalls wurde das buch von jemanden geschrieben, der nach einer Krankheit in seinem völlig unbeweglichen Körper gefangen war und sich nicht äußern konnte, aber alles mitbekam. Wisst ihr, was ich meine, da gab es mal ein Buch, das er dann, als er sich irgendwie äußern konnte, geschrieben hat oder schreiben liess.
Als er sich also irgendwie äußern konnte, beschrieb er seine inneren Qualen die er in der Zeit hatte, in der er völlig in seinem starren Körper gefangen war.

Viele Grüße, Tamara

on Ghostrider XI » 2. Feb 2011, 02:42
Du meinst bestimmt das Buch „Schmetterling und Taucherglocke“
Im Alter von 43 Jahren, am 8. Dezember 1995, erlitt Bauby´(Jean-Dominique Bauby, franz.Journalist, Autor und Chefredakteru der Zeitschrift ELLe) einen massiven Schlaganfall, durch den sein Hirnstamm geschädigt wurde. Als er zwei Wochen danach im Krankenhaus von Berck aus dem Koma erwachte, war er nicht nur stumm, sondern auch komplett gelähmt. Er konnte bloß seinen Kopf ein wenig bewegen sowie grunzen und mit seinem linken Augenlid blinzeln. Dieses seltene Phänomen wird als Locked-in-Syndrom bezeichnet. Über diese Erfahrung schrieb er – in gelähmtem Zustand – das Buch Le scaphandre et le papillon (wörtlich: „Der Taucheranzug und der Schmetterling“), indem er mittels Blinzeln das Buch diktierte, wenn der richtige Buchstabe im Alphabet erreicht wurde. Dafür wurde ein spezielles Alphabet erstellt, welches die Buchstaben nach ihrer Häufigkeit in der Französischen Sprache ordnete.Bauby musste das Buch komplett im Kopf kreieren und redigieren, um es dann Buchstabe für Buchstabe zu diktieren. Das Buch erschien am 6. März 1997 in Frankreich; Bauby starb nur drei Tage später an Herzversagen.
Das Buch wurde auch verfilmt.


Die deutsche Gesellschaft für Transhumanismus e.V. schreibt über Kryonik:

„Kryonik ist die Technik, einen heute unheilbar kranken Menschen auf –200± C zu kühlen, in der Hoffnung, dass er später mit zukünftiger Medizin reanimiert und seine Krankheit geheilt werden kann.

Kryonik klingt zwar nach Science-fiction, einige wissenschaftliche Tatsachen sprechen aber dafür:

1. Das Leben kann angehalten und wieder gestartet werden. Spermien können beliebig lange eingefroren und wieder aufgetaut werden, ohne Schäden davonzutragen, und einige Menschen haben schon Unfälle überlebt, bei denen ihr Herz, ihr Gehirn und alle anderen Organe für eine Stunde durch kalte Temperaturen komplett ohne Funktion waren. Das Leben ist dann erhalten, wenn die biochemische Struktur der Körperzellen erhalten bleibt.

2. Durch starkes Kühlen können biologische Strukturen…"
Weiterführender Link: http://www.detrans.de/infothek/kryonik.html
Gruß, Ghostrider der XI.
Forum-Moderator

von Tamara » 2. Feb 2011, 18:24


Danke Ghostrider, ja genau dieses Buch meinte ich!


Ich denk, wenn Kryonik für die Heilung bestimmt ist, dann ist es doch nicht so schlecht, oder?
Ich habe das oben wohl falsch verstanden, denn ich verstand es so, dass Menschen sich für viel Geld fröhlich einfrieren lassen, um dann später mal weiterzuleben – was macht die Seele derweil?

Habe unter dem Link noch eine weitere Seite gefunden, nur allgemein, wie niedrige Temperaturen bereits in der Medizin eingesetzt werden.
Das wusste ich alles gar nicht, meine Güte, man kann hier in dem Forum ja noch richtig was lernen! ;)


http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 61055.html
Viele Grüße, Tamara

von lapidem » 20. Feb 2011, 19:29


Hallo zusammen :

Knackiges Thema, samson, an dem ich doch einige Tage herumdokterte.
Kryo - Technik und Seele.

Was ist Seele?
Ich persönlich definiere Seele als mein Ich, das, was ich BIN, Lebensfunke, Leben.
Doch was passiert mit einer eingefrorenen Seele? Was passiert mit einer Seele, deren menschliche Hülle im Koma liegt?
Darauf hat niemand wirklich eine Antwort.

Wenn ich annehme, daß die Kryotherapie eigentlich eine Art von Tiefschlaf ist, eine Form der Bewußtlosigkeit, denn denke ich, daß die Seele in der Zeit das macht, was Seelen so machen. Träumen, schlafen, außerkörperlich ein wenig umherflitzen, andere Seelen treffen - unter der Prämisse, an den Körper gebunden zu sein.

Ich habe auf Biostase.de dazu folgendes gefunden:

Die jüngsten Erfahrungen zeigen: Der Begriff „klinisch tot“ ist eigentlich irreführend. Zum Beispiel war Anna Bågenholm nach ihrem Sturz in einen zugefrorenen Fluss mehrere Stunden lang klinisch tot (ohne Herz- oder Gehirnaktivität). Heute ist sie so lebendig wie vor dem Unfall. Ob der Mensch so etwas wie eine Seele besitzt, wissen wir nicht. Wenn es eine unsterbliche (also auch zeitlose) Seele gibt, sollte es aber gleichgültig sein, ob ein Körper mehrere Stunden oder viele Jahre lang „klinisch tot“ ist. Auch leben heute zahlreiche Menschen, die Jahre vor ihrer Geburt als Embryonen kryokonserviert wurden.

In der SF wird dieses Thema oft verwendet. Bei Star Trek wird die Kryonik gerne aufgegriffen und da ich Gene Roddenberry für einen weitsichtigen Mann halte, denke ich, daß auch er sich Gedanken über den Zustand der Seele nach jahrhundertelangem Kälteschlaf gemacht hat. Und so wie er es darstellen ließ, scheint er auch der Meinung zu sein, daß die Seele unbeschadet dieses Koma übersteht.

Mein Fazit: Kryoschlaf ist nicht unbedingt die schlechteste Alternative, denn ich bezweifle, daß die Seele dadurch Schaden nimmt. Schließlich ist es ja auch die Entscheidung der Seele :). Will ich in die Kryo - Kammer, weil ich darauf hoffe, in 100 Jahren vom WFS geheilt zu werden? Oder will ich nicht?

LG
Lapidem

Nur Zyniker blasen Diabetikern Zucker in den Hintern.

von Scherzkeks » 20. Feb 2011, 20:05


Ja stimmt daran hab ich jetzt gar nicht gedacht.

Die schaffen es ja wirklich schon eingefrorenes Sperma, Eizellen oder sogar Embryonen wieder aufzutauen und in Amerika laufen massen an geklonten Rindern rum die werden ja auch alle Tiefgefroren und dann eingepflanzt.

Wäre jetzt wirklich interessant was jemand mit Gedächnis also älterer Mensch noch kann wenn er wieder aufgetaut wird.

Schaurig find ich aber trotzdem das eine wie das andere ich frage mich ob wir damit nicht die Evolution zu unserem nachteil beinträchtigen. Schaf Dolly hatte ja auch schon als Jungtier Arthritis.

von lapidem » 21. Feb 2011, 16:20


Pfuschen wir nicht ständig der Natur ins Handwerk?
Alleine die Maßnahmen bei unerfülltem Kinderwunsch sind ja schon ziemlich massiv.
Und Klonen ganzer Organismen ist ... streitbar.

Eigentlich ist Kryonik interessant. Und noch ein großes Forschungsgebiet. Blut gegen Kühlflüssigkeit austauschen, in Stickstoff auf - 196 °C abkühlen, lagern (was ja nur in den USA und Russland erlaubt ist) - ein ziemlicher Akt für ... was?
Ich mache mir da eher Gedanken um den Gefrierbrand.

LG
Lapidem

Nur Zyniker blasen Diabetikern Zucker in den Hintern.

Hallo,

also wenn die es schaffen einen 50 jährigen Mann in vielleicht 150 Jahren wieder aufzutauen und vielleicht von seinem Krebs zu heilen, dann bleibt ja noch die Frage ob er die Grippe oder sonstige Viren überleben kann.
Wir alle rüsten unser Imunsystem jeden Tag genauso wie die Bakterien und Viren stätig neue Varianten entwickeln und in 150 Jahren ist eine Grippe eben für diesen Mann tötlich. Mir persönlich reichen ja schon die Kindergartenvarianten von Magen-Darm-Grippe.

Als Beispiel kann man sich ja die Ureinwohner im Dschungel nehmen eine Grippe die uns nicht weiter schadet bringt dort den ganzen Stamm in gefahr.
Das mit der künstlichen Befruchtung bei Menschen finde ich eigentlich nicht vertretbar. Ich rede mich vielleicht leicht weil ich zwei gesunde Jungs meine Söhne nenne, aber...

als ich mit meinem großen Schwanger war, befand sich in unserem Gymnastikkurs auch eine Dame welche erst nach etlichen Versuchen und mit hilfe mehrerer Ärzten Schwanger wurde.
Ihr Mädchen wurde dann am selben Tag wie mein Großer geboren und dann kam die schlimmste aller Nachrichten das kleine goldige Mädchen war schwer Herzkrank und ist mit 7Monaten im Arm ihrer Mutter verstorben.
Seit dieser Erfahrung bin ich der festen Überzeugung, daß die Natur genau was sie macht und bei jedem Geburtstag meines Sohnes brennt auch eine Kerze für dieses Mädchen.

Gruß
Tiffy